Motorola Edge 60 Test: Viel Smartphone für 280 Euro?

Motorola Edge 60 Test
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Motorola bietet mit dem Motorola Edge 60 ein äußerst interessantes Smartphone an, das derzeit für nur 300 Euro erhältlich ist und eine beeindruckende Ausstattung mitbringt. Für diesen attraktiven Preis erhältst Du unter anderem einen 5.200-mAh-Akku, 68-Watt-Schnellladen, 512 GB Speicherplatz sowie eine Kamera mit dreifachem optischem Zoom. Nachdem wir uns vor ein paar Wochen einen ersten Eindruck verschafft haben, haben wir es nun ausführlich getestet und möchten in diesem Test über unsere Erfahrungen berichten.

Technische Daten des Motorola Edge 60

Abmessungen161,2 x 73,1 x 7,9 bzw. 8,2 Millimeter
Gewicht179 bzw. 181 Gramm
FarbenPantone (Gibraltar sea, Shamrock, Plum perfect)
Display6,67 Zoll – pOLED – 120 Hertz – 2.712 x 1.220 Pixel – HDR10+ – 4500 Nits
SoftwareAndroid 15
Prozessor & SpeicherMediatek Dimensity 7300
12 GB RAM + 512 GB ROM
Akku5.200 mAh
68 Watt Fast-Charging
Kamera50 Megapixel Hauptkamera –  f/1.8 – 1/1.56 Zoll
50 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera – f/2.0 – 122°
10 Megapixel Telekamera – f/2.0 – 1/3.94 Zoll – 3x optischer Zoom
Frontkamera50 Megapixel Frontkamera – f/2.4
Preis429,99 Euro (UVP)

Unboxing und Lieferumfang

Die Verpackung des Motorola Edge 60 fällt leider recht schlicht aus und erinnert stark an die Boxen des HONOR 200 und HONOR 400 Pro. Sie ist weiß gehalten und nur mit wenigen Schriftzügen versehen.

Der Lieferumfang macht hingegen einen etwas besseren Eindruck als die Verpackung. Neben dem Smartphone selbst liegen der übliche Papierkram, ein USB-C-auf-USB-C-Ladekabel sowie eine stabile Schutzhülle in der Farbe des Geräts bei. Eine Displayschutzfolie ist nicht vorinstalliert, und ein Netzteil fehlt ebenfalls – was heutzutage ja schon fast zum Standard geworden ist.

Design

Das Motorola Edge 60 überzeugt vor allem mit seinem schlanken und ergonomischen Design. Mit Abmessungen von 161,2 x 73,1 Millimetern ist es zwar kein wirklich kompaktes Smartphone, wirkt für heutige Verhältnisse aber fast schon handlich. Dank der geringen Dicke von nur 7,9 Millimetern und dem angenehm leichten Gewicht liegt es sehr gut in der Hand. Das iPhone Air oder Samsung Galaxy S25 Edge sind natürlich nochmal deutlich dünner. In vielen Situationen lässt es sich sogar problemlos einhändig bedienen, auch wenn man – wie bei den meisten aktuellen Smartphones – gelegentlich umgreifen muss.

Das Design gehört eindeutig zu den Highlights des Geräts. Besonders die gummierte Rückseite in der auffälligen grünen Farbe sticht hervor. Sie sorgt für eine hervorragende Griffigkeit und ein angenehmes Gefühl in der Hand, auch wenn das Material nicht so hochwertig wirkt wie Glas oder Metall. Sehr gelungen ist zudem die Kamerapartie: Die Rückseite wölbt sich sanft um die Kameraaussparungen und geht beinahe nahtlos in den Rahmen über – ähnlich wie man es damals vom OnePlus 10 Pro oder dem Samsung Galaxy S21 Ultra kannte.

Der Rahmen des Motorola Edge 60 besteht aus Kunststoff und fühlt sich daher nicht ganz so edel an. Immerhin ist er matt gehalten, wodurch er weniger anfällig für Fingerabdrücke ist. Ein weiteres Highlight ist die Vorderseite des Smartphones: Das Display ist auf allen vier Seiten abgerundet – links und rechts stärker als oben und unten. Das wirkt nicht nur besonders futuristisch, sondern lässt die Displayränder optisch noch dünner erscheinen und sorgt zudem für ein sehr angenehmes Gefühl bei Wischgesten von allen Seiten.

Display

Auf der Vorderseite dominiert ein 6,67 Zoll pOLED-Display, welches mit 2.712 x 1.220 Pixel scharf auflöst. Im Alltag sind keine einzelnen Pixel zu erkennen. Mit dazu bekommst Du eine flüssige Bildwiederholrate von 120 Hertz, die sich im Alltag positiv bemerkbar macht. Du kannst sie theoretisch auch auf 60 Hertz stellen, um Akku zu sparen.

Farben werden je nach Farbmodus intensiv, aber immer noch ausreichend realistisch dargestellt. Hier gefällt mir persönlich das Xiaomi POCO F7 noch etwas besser, aber wer es gerne etwas gesättigter mag, wird eher mit dem Motorola Edge 60 glücklich. Weiß- und Schwarzwerte sind hervorragend und die Blickwinkelstabilität gefällt mir sogar besser als beim POCO F7. Hier ist man (fast) auf Flaggschiff-Niveau. Auch die Helligkeit ist hervorragend. Bei direkter Sonneneinstrahlung werden zwar teurere Smartphones, wie das Vivo X200 Pro oder mein Google Pixel 9 Pro noch etwas heller, aber auch beim Edge 60 hatte ich nie Probleme mit der Ablesbarkeit.

Software

Bei der Software setzt das Motorola Edge 60 auf eine sehr schlanke Oberfläche, die stark an Stock-Android erinnert. Optisch trifft das nicht ganz meinen Geschmack, doch Fans des reinen Android-Erlebnisses werden sich hier schnell zurechtfinden. Motorola garantiert drei große Android-Updates sowie vier Jahre Sicherheitsupdates, die im zweimonatigen Rhythmus erscheinen. Da das Motorola Edge 60 mit Android 15 startet, wird es also noch die Versionen 16, 17 und 18 erhalten, während die Sicherheitsupdates voraussichtlich bis etwa 2029 laufen.

Einige Details der Software stören mich jedoch im Alltag. So ist der Helligkeitsregler recht weit oben im Menü platziert, was ihn schwer erreichbar macht – gerade bei einhändiger Bedienung. Besonders frustrierend ist zudem der Live-Sperrbildschirm, der regelmäßig automatisch aktiviert wird, obwohl ich ihn mehrfach in den Einstellungen deaktiviert und sogar „Beenden erzwingen“ genutzt habe. Dieses Feature blendet ständig wechselnde Hintergrundbilder auf dem Sperrbildschirm ein, was auf Dauer ziemlich nervig ist. Außerdem startet standardmäßig die Uhr-App, sobald ich das Smartphone eingeschaltet auf einen Tisch oder den Boden lege – auch das musste ich erst mühsam deaktivieren.

Besonders störend finde ich die Suchfunktion im App Drawer: Wenn ich nach einer App suche und sie öffne, bleibt der zuvor eingegebene Suchbegriff bestehen. Beim nächsten Mal muss ich diesen erst manuell löschen, bevor ich erneut etwas suchen kann, was auf Dauer extrem nervig ist.

Performance

Im Inneren steckt der MediaTek Dimensity 7300, der auch im Motorola ThinkPhone 25 zum Einsatz kommt. Mit dazu gibt es 12 GB RAM und 512 GB internen Speicher, was für ein Mittelklasse-Smartphone für unter 300 Euro echt lobenswert ist.

Bei der Performance bzw. dem Prozessor war ich anfangs sehr skeptisch, da der Dimensity 7300 im ThinkPhone 25 keine gute Arbeit leistete. Die Performance des Motorola Edge 60 ist zwar nicht die beste, aber tatsächlich etwas besser als beim ThinkPhone. Apps starten und schließen zügig und Scrollen im Internet funktioniert meist ohne Ruckler. Auf dem Homescreen, in vereinzelten Apps oder bei der Kamera kommt es aber oftmals zu größeren Rucklern und Wartezeiten. Vor allem beim Hochfahren braucht das System einige Sekunden bis es flüssig läuft. Auch wenn das Edge 60 günstiger ist als das ThinkPhone 25 muss ich die Performance kritisieren. Ein POCO X7 Pro ist noch günstiger, aber läuft deutlich flüssiger und konstanter.

Akku

Der Akku verfügt über eine Kapazität von 5.200 mAh und kann mit dem mitgelieferten 68-Watt-Netzteil schnell wieder aufgeladen werden. Eine vollständige Ladung nimmt etwa 50 Minuten in Anspruch. Damit er mit voller Leistung lädt, musst Du in den Einstellungen allerdings erst die Option „Lade-Boost“ aktivieren.

Mit dem Motorola Edge 60 komme ich immer problemlos durch einen Tag und meist sind auch 1,5 bis 2 Tage kein Problem. Am Ende des Tages habe ich bei einer Screen-On-Time von 3,5 bis 4,5 Stunden noch mindestens 46 und maximal 70 Prozent Akku übrig. Das ist wirklich sehr gut, aber kein Bestwert.

Kamera

Auf der Rückseite findet eine Triple-Kamera Platz, die folgendermaßen aufgestellt ist:

  • 50 Megapixel Hauptkamera –  f/1.8 – 1/1.56 Zoll
  • 50 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera – f/2.0 – 122°
  • 10 Megapixel Telekamera – f/2.0 – 1/3.94 Zoll – 3x optischer Zoom
Motorola Edge 60 Kamera
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Sowohl die Hauptkamera als auch Ultraweitwinkel-Kamera machen bei guten Lichtbedingungen ansehnliche Fotos. Das Motorola Edge 60 hebt sich zwar nicht von der Konkurrenz ab, aber für unter 300 Euro sind die Aufnahmen gut. Besonders der Dynamikumfang gefällt mir sehr gut. Die Schärfe ist grundsolide, aber hin und wieder gehen Details schnell verloren – vor allem bei dunklen Bereichen. Farben werden für meinen Geschmack etwas zu kräftig wiedergegeben und die Farbabstimmung zwischen den Kameras weicht ab. Die Aufnahmen der Ultraweitwinkel-Kamera sind etwas kälter und übersättigter. Bei schlechten Lichtbedingungen ist zumindest noch die Hauptkamera hin und wieder zu gebrauchen. Nichtsdestotrotz hätte ich mir noch ein bisschen mehr erwartet, da Bilder oftmals zu dunkel und zu rauschig werden.

Von der Zoomkamera bin ich ein wenig enttäuscht. Einerseits finde ich es beeindruckend, dass in einem 300 Euro Mittelklasse-Smartphone ein 3x optischer Zoom verbaut ist, aber die Qualität muss halt auch stimmen. Aufnahmen werden viel zu scharf gezeichnet, was unnatürlich wirkt und feine Details quasi zerstört. Außerdem wirken Farben sehr unnatürlich. Das POCO F7 macht trotz fehlender Zoomkamera deutlich schönere Zoomaufnahmen.

Die Frontkamera macht solide Selfies, die jedoch etwas mehr Schärfe vertragen könnten. Der Porträtmodus erzeugt ein sauberes Bokeh mit natürlicher Tiefenwirkung. Videos können mit der Hauptkamera wahlweise in Full-HD bei 60 FPS oder in 4K mit 30 FPS aufgenommen werden. Die Aufnahmen wirken ausreichend detailreich und sind ordentlich stabilisiert – für den Alltag absolut zufriedenstellend.

Sonstiges

Motorola verbaut Stereo-Lautsprecher, die sehr laut werden und bei niedriger und mittelhoher Lautstärke einen sauberen Klang mit solidem Bass liefern. Bei hoher Lautstärke klingen sie – wie bei vielen Smartphones – recht blechern und schrill.

Der eingebaute Vibrationsmotor ist solide, kommt jedoch nicht an die Qualität des POCO X7 Pro heran. Dafür überzeugt der im Display integrierte Fingerabdrucksensor auf ganzer Linie und arbeitet schnell sowie zuverlässig.

Um diesen Testbericht mit etwas Positivem abzuschließen, möchte ich die IP69-Zertifizierung positiv hervorheben. Schwimmen und Tauchen stellen mit dem Motorola Edge 60 also keine Probleme dar.

Fazit

Wie gut ist das Motorola Edge 60? Abschließend lässt sich sagen, dass das Edge 60 ein gutes Mittelklasse-Smartphone für einen fairen Preis ist. Vor allem der Lieferumfang, das Design, das Display und die Akkulaufzeit gefallen mir richtig gut und sind bei kaum einem anderen Smartphone in dieser Preisklasse so gut. Allerdings gibt es leichte Schwächen bei den Kameras, der Software und mal wieder der Performance – ähnlich wie beim ThinkPhone 25.

Da Xiaomi mit dem POCO X7 Pro ein günstigeres Smartphone mit weniger Schwächen im Angebot hat, würde ich aktuell eher zum X7 Pro raten. Wenn Du hingegen bereit bist, noch etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, solltest Du Dir das POCO F7 genauer anschauen. Dementsprechend fällt es mir zum aktuellen Zeitpunkt schwer, eine Kaufempfehlung für das Motorola Edge 60 auszusprechen, obwohl es eigentlich ein sehr gelungenes Smartphone ist. Die Konkurrenz aus dem Hause Xiaomi ist aktuell einfach zu stark.

Tech-Zentrum Gesamtbewertung: ⭐⭐⭐⭐☆ (4 Sterne)

ProContra
✅ Lobenswerter Lieferumfang❌ Rucklige Performance
✅ Schickes, dünnes, wasserdichtes und leichtes Design❌ Mühsame Software (teils subjektiv)
✅ Tolles Display❌ Zoomkamera und Lowlight-Performance mit Luft nach oben
✅ Lange Akkulaufzeit❌ Vibrationsmotor
✅ Solide Hauptkamera

Wir bedanken uns bei Motorola Deutschland für die Bereitstellung des Motorola Edge 60.

Kaufen

Alternativen

POCO X7 ProSamsung Galaxy A36POCO F7
160,75 x 75,24 x 8,29 mm162,9 x 76,2 x 7,4 mm163,1 x 77,9 x 8,2 mm
6,67 Zoll – OLED – 2.712 x 1.220 – 120 Hz6,7 Zoll – OLED – 120 Hz – FHD6,83 Zoll – OLED – 120 Hz – 2.772 x 1.280 Pixel
MediaTek Dimensity 8400 UltraQualcomm Snapdragon 6 Gen 3Qualcomm Snapdragon 8s Gen 4
6.000 mAh
90-Watt-Fast-Charging
5.000 mAh
45-Watt-Fast-Charging
6.500 mAh
90 Watt Fast-Charging
50 Megapixel Hauptkamera
8 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera
50 Megapixel Hauptkamera
8 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera
5 Megapixel Makrokamera
50 Megapixel Hauptkamera
8 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera
250 Euro (Stand September 2025) *234 Euro (Stand September 2025) *350 Euro (Stand September 2025) *
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