Xiaomi POCO F7 Test: Mehr als nur Mittelklasse

Xiaomi POCO F7 Test
© Tech-Zentrum

Xiaomi ist bekannt dafür, preiswerte Smartphones mit überraschend guter Ausstattung auf den Markt zu bringen und genau das haben sie mit dem neuen Xiaomi POCO F7 erneut eindrucksvoll gezeigt. Für aktuell rund 300 Euro bekommst Du hier Features geboten, die sonst auch in deutlich teureren Flaggschiff-Smartphones zu finden sind. Zu den Highlights zählen der 6.500-mAh-Akku, 90-Watt-Schnellladen und der Qualcomm Snapdragon 8s Gen 4. Was das POCO F7 sonst noch zu bieten hat, erfährst Du in diesem Test.

Technische Daten des Xiaomi POCO F7

Abmessungen163,1 x 77,9 x 8,2 Millimeter
Gewicht215,7 Gramm
FarbenSchwarz, Weiß, Silber
Display6,83 Zoll – OLED – 120 Hz – 2.772 x 1.280 Pixel – 3.200 Nits Spitzenhelligkeit
SoftwareAndroid 15 – HyperOS 2
Prozessor & SpeicherQualcomm Snapdragon 8s Gen 4
12 GB RAM + 256 GB ROM
12 GB RAM + 512GB ROM
Akku6.500 mAh
90 Watt Fast-Charging
Kamera50 Megapixel Hauptkamera – f/1.5 – 1/1.95 Zoll
8 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera – f/2.2 – 1/4.0 Zoll
Frontkamera20 Megapixel Frontkamera- f/2.2
Preis449,90 Euro (UVP) – aktuell etwa 300 Euro

Unboxing und Lieferumfang

Bereits beim Unboxing bekommst Du beim POCO F7 deutlich mehr geboten als bei den meisten Konkurrenten. Wie auch schon beim POCO X7 ist die Verpackung schwarz und mit gelben Akzenten versehen. Zudem ist sie dicker als bei vielen anderen Smartphones, was auf einen vielversprechenden Lieferumfang hoffen lässt.

Und so ist es auch! Xiaomi liefert alles mit, was Du brauchst. Neben dem Smartphone und dem üblichen Papierkram befindet sich in der Verpackung noch eine SIM-Nadel, eine schwarze Silikon-Schutzhülle, ein Ladekabel von USB-A auf USB-C und ein 90-Watt-Netzteil. Das findest Du bei kaum einem anderen Smartphone heutzutage. Übrigens: Eine Schutzfolie für das Display ist ab Werk angebracht. Top!

Design

Als ich das Xiaomi POCO F7 zum ersten Mal in der Hand hielt, war ich überrascht, wie groß es wirkt. Ausschlaggebend dafür ist weniger die Höhe von 163,1 Millimetern, sondern vor allem die beachtliche Breite von 77,9 Millimetern. Dadurch lässt sich das Smartphone in vielen Situationen nur schwer einhändig bedienen. Ich empfehle daher, es vor dem Kauf unbedingt einmal selbst in einem Shop auszuprobieren. Wenn Du jedoch große Smartphones magst, kannst Du beim POCO F7 bedenkenlos zugreifen.

Der Rahmen besteht – wie beim neuen iPhone 17 Pro und Pro Max – aus mattem Aluminium, der sich sehr hochwertig anfühlt. Die meisten Konkurrenten in dieser Preisklasse setzen auf minderwertige Kunststoffrahmen. Optisch gefallen mir persönlich zwar hochglänzende Rahmen etwas besser, aber der Vorteil bei matten Rahmen ist, dass Fingerabdrücke sowie Gebrauchsspuren nicht so sehr auffallen. Da der Rahmen recht kantig ist, liegt das Xiaomi POCO F7 zwar griffig, aber auch leicht scharfkantig in der Hand.

Auf der Rückseite kommt Glas zum Einsatz, das beim schwarzen und silbernen Modell matt ist. Die weiße Version verfügt ebenfalls über eine matte Glasrückseite. Ich habe das silberne Modell zum Testen bekommen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Während der untere Teil der Rückseite silber ist, besteht das obere Drittel aus einer schwarzen, teilweise transparenten Schicht mit Snapdragon-Logo. Der dezente Kamerabump ist zudem mit zwei grünen Strichen verziert, die je nach Lichteinfall sichtbar werden. Mir gefällt das Design sehr gut, da Xiaomi hier etwas wagt, ohne dass es zu aufdringlich wirkt.

Die Tasten sitzen auf der rechten Seite, sind gut zu erreichen und verfügen über einen soliden Druckpunkt. Auch der Rest des Xiaomi POCO F7 ist sehr gut verarbeitet – vor allem für den günstigen Preis. Die Vorderseite ist, wie auch die Rückseite – komplett flach. Die Ränder um den Bildschirm sind angenehm dünn und die Aussparung für die Frontkamera ist dezent.

Display

Eins vorab: Das Display des Xiaomi POCO F7 könnte genauso gut in einem aktuellen High-End-Smartphone verbaut sein – und niemand würde sich beschweren. Beim Anblick des Displays würde man kaum vermuten, dass es sich um ein Smartphone für 300 Euro handelt. So gut ist es!

Es handelt sich hierbei um ein 6,83 Zoll OLED-Display, das eine flüssige Bildwiederholrate von 120 Hertz unterstützt, die sich während der alltäglichen Nutzung positiv bemerkbar machen. Die Auflösung liegt bei 2.772 x 1.280 Pixel, was für eine gestochen scharfe Darstellung sorgt. Manche Flaggschiffe lösen mit 1.080p sogar etwas geringer auf. Farben werden je nach Farbmodus sehr realistisch wiedergegeben. Der Schwarzwert ist OLED-typisch hervorragend und selbst der Weißwert ist nahezu perfekt getroffen.

Xiaomi POCO F7 Display
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Die Maximalhelligkeit liegt bei 3.200 Nits – selbst bei direkter Sonneneinstrahlung hatte ich keinerlei Probleme mit der Ablesbarkeit. Das ein oder andere Flaggschiff – zum Beispiel das Vivo X200 Pro – bietet hier aber noch etwas mehr. Gleiches gilt auch für die Blickwinkelstabilität, die zwar sehr gut, aber nicht optimal ist.

Software

Das Xiaomi POCO F7 läuft mit HyperOS 2 auf Basis von Android 15. Xiaomi verspricht für das Gerät vier Jahre Android-Updates und insgesamt sechs Jahre Sicherheitspatches – ein beeindruckender Wert, gerade in dieser Preisklasse.

HyperOS – früher bekannt als MIUI – wurde in den letzten Jahren deutlich aufgeräumt und wirkt inzwischen modern und durchdacht. Trotzdem unterscheidet es sich spürbar von der nüchternen Pixel-Oberfläche. Wer es besonders schlicht und minimalistisch mag, wird mit HyperOS vielleicht nicht ganz warm. Mir gefallen vor allem die vielen cleveren Zusatzfunktionen und die liebevollen Details im System. Ein kleines Beispiel: Wenn Du eine App vom Homescreen entfernst, bekommst Du nicht nur ein haptisches Feedback – sie verpufft sogar mit einer kleinen Animation wie ein Feuerwerkskörper. Solche Feinheiten machen für mich den Reiz der Oberfläche aus, auch wenn sie sicher nicht jedermanns Sache sind.

Allerdings gibt es auch Kritikpunkte: Standardmäßig kommen beim Xiaomi POCO F7 nervige Benachrichtigungen vom Xiaomi Browser zu Spielen oder unnötigen Einmeldungen. Man kann sie zwar deaktivieren, aber dass sie von Anfang an aktiv sind, finde ich selbst für ein Mittelklasse-Smartphone nicht akzeptabel. Das Kontrollzentrum erinnert optisch stark an iOS. Es sieht zwar hübsch aus, wirkt insgesamt aber ein wenig überladen, und man muss sich erst daran gewöhnen.

Performance

Unter der Haube werkelt der Qualcomm Snapdragon 8s Gen 4, der im stromsparenden 4-Nanometer-Verfahren gefertigt ist und auch im Nothing Phone (3) steckt. Mit dazu bekommst Du 12 GB RAM und je nach Version 256 oder 512 GB internen Speicher. Eine Speichererweiterung via MicroSD ist nicht möglich.

Wie zu erwarten, ist die alltägliche Performance des Xiaomi POCO F7 nahezu makellos. Ähnlich wie beim Display hast Du auch bei der Performance oftmals das Gefühl, dass es sich hierbei um ein Flaggschiff handelt. Apps starten und schließen rasend schnell und vereinzelte Ruckler gibt es nur, wenn Du auf dem Homescreen zur Google-Discover-Seite wischt. Ansonsten läuft das Smartphone schön flüssig, konstant und bleibt auch weitestgehend kühl. Auch mit größeren Apps oder Spielen hat das F7 keinerlei Probleme. Konkurrenten wie das Motorola Edge 60 oder Vivo V50 können da nicht mithalten. Die Kombination aus starkem Prozessor und langer Update-Versorgung macht das Xiaomi POCO F7 zu einem äußerst zukunftssicheren Smartphone.

Akku

Es geht direkt weiter mit dem Lob! Im Inneren verbaut Xiaomi einen 6.500 mAh Akku. Damit verfügt das POCO F7 über den derzeit größten Akku in einem POCO-Smartphone. Nichtsdestotrotz ist der Akku hier in Europa deutlich kleiner als beispielsweise in Indien, denn dort ist er stolze 7.550 mAh groß. Ähnlich wie beim HONOR Magic 7 Pro müssen wir hier leider Abstriche machen.

Mit dem Xiaomi POCO F7 komme ich locker durch zwei volle Tage und selbst 2,5 Tage sind teilweise möglich. Bei einer Screen-On-Time von 3,5 bis 4,5 Stunden habe ich am Ende des Tages noch zwischen 64 und 75 Prozent Akku übrig, was einfach nur phänomenal ist. Lediglich das HONOR Magic 7 Lite hält noch etwas länger durch. Eine vollständige Ladung dauert mit dem mitgelieferten 90-Watt-Netzteil etwa 40 Minuten, was sich für 300 Euro echt sehen lassen kann.

Kamera

Auf der Rückseite finden zwei Kameras Platz, die folgendermaßen aufgestellt sind:

  • 50 Megapixel Hauptkamera – f/1.5 – 1/1.95 Zoll
  • 8 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera – f/2.2 – 1/4.0 Zoll
Xiaomi POCO F7 Kamera
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Angefangen mit der Hauptkamera, die bei guten Lichtbedingungen schöne Aufnahmen mit gutem Dynamikumfang liefert. Mir gefällt vor allem die überraschend realistische Farbwiedergabe und die hohe natürliche Schärfe. Anders als beispielsweise Vivo schärft Xiaomi hier so gut wie nie künstlich nach. Der einzige Kritikpunkt ist, dass dunkle Bereiche teils zu dunkel dargestellt werden, was zwar zu einem erhöhten Kontrast führt, aber diese Bereiche wirken dann oftmals unscharf und rauschig. Bei schlechten Lichtbedingungen zeigt sich oftmals eine Unschärfe, und das Rauschlevel ist hoch. Angesichts des Preises ist die Qualität zwar gut, aber definitiv nicht auf High-End-Niveau.

Auch die Ultraweitwinkel-Kamera des Xiaomi POCO F7 überzeugt mit gutem Dynamikumfang sowie realistischer Farbwiedergabe. Die Schärfe ist zwar bei Weitem nicht so gut wie bei der Hauptkamera, aber sie ist gut genug – vor allem in Anbetracht des Preises. Aber auch hier gehen Details in dunklen Bereichen schnell verloren und bei Lowlight ist die Kamera nur noch selten zu gebrauchen. Für 300 Euro ist das allerdings völlig akzeptabel. Viele Konkurrenten sind hier schlechter.

Die Frontkamera des Xiaomi POCO F7 kann leider nicht ganz überzeugen. Trotz ihres 20-Megapixel-Sensors wirken Selfies oft etwas weichgezeichnet, und feine Details sowie Kanten werden nicht immer sauber wiedergegeben. Für Videoanrufe oder gelegentliche Schnappschüsse ist die Qualität völlig ausreichend, wer jedoch Wert auf gestochen scharfe Selfies legt, dürfte hier eher enttäuscht sein.

Bei Videos macht das POCO F7 hingegen eine bessere Figur: Es unterstützt Aufnahmen in bis zu 4K mit 60 Bildern pro Sekunde. Auch in Full-HD sind flüssige 60 fps möglich, und für Zeitlupen stehen beeindruckende 960 fps zur Verfügung – allerdings nur bei reduzierter Auflösung. Bei guten Lichtverhältnissen entstehen so stabile, scharfe Aufnahmen. In dunkleren Umgebungen sinkt die Qualität jedoch merklich, was gerade bei schnellen Bewegungen auffällt.

Testfotos

Bitte beachte, dass die folgenden Testbilder komprimiert wurden, um die Ladezeiten des Blogs so gering wie möglich zu halten.

Sonstiges

Das Xiaomi POCO F7 unterstützt moderne Funkstandards wie 5G, Wi-Fi 7 und Bluetooth 6.0 und ist damit bestens für schnelle und stabile Datenverbindungen gerüstet. Zudem können zwei physische Nano-SIM-Karten gleichzeitig genutzt werden. Auf eSIM-Unterstützung musst Du allerdings verzichten – ein Nachteil, der vor allem in Hinblick auf die zukünftige Flexibilität ins Gewicht fällt.

Xiaomi setzt beim F7 auf Stereo-Lautsprecher, die ausreichend laut werden und ordentlich klingen. Der Bass ist zufriedenstellend, aber bei höherer Lautstärke klingen die Lautsprecher recht blechern.

Der verbaute Vibrationsmotor ist der mit Abstand beste in dieser Preisklasse. Er sorgt für sehr präzise und hochwertige Vibrationen und ist hervorragend in das System integriert. Das ist Flaggschiff-Niveau! Auch der Fingerabdrucksensor kann auf ganzer Linie überzeugen. Er entsperrt das Smartphone schnell und zuverlässig, könnte für meinen Geschmack gerne noch etwas weiter oben positioniert sein.

Zu guter Letzt möchte ich noch erwähnen, dass das Xiaomi POCO F7 nach IP68 – gegen das Eindringen von Wasser und Staub – zertifiziert ist. Für 300 Euro echt lobenswert.

Fazit

Wie gut ist das POCO F7? Abschließend kann ich sagen, dass mich das F7 wirklich beeindruckt hat. In fast allen wichtigen Bereichen – sei es das exzellente Display, die moderne Software, die starke Performance, die lange Akkulaufzeit oder die solide Kamera – liefert es auf einem Niveau ab, das man sonst eher von deutlich teureren Flaggschiffen kennt. Im Alltag merkst Du oft kaum, dass es sich hier um ein Smartphone der Mittelklasse handelt.

Natürlich gibt es kleinere Schwächen: Die Frontkamera könnte noch etwas besser sein, und der fehlende eSIM-Support ist gerade mit Blick auf die Zukunft schade. Auch die standardmäßig aktivierten, eher nervigen Benachrichtigungen vom Xiaomi-Browser hinterlassen keinen guten Eindruck. Doch diese Punkte trüben das Gesamtbild nur minimal

Für den aktuellen Preis von 300 bis 400 Euro (je nach Speicherversion) kann ich das F7 jedem weiterempfehlen, der ein Mittelklasse-Smartphone mit Flaggschiff-Feeling sucht.

Tech-Zentrum Gesamtbewertung: ⭐⭐⭐⭐🌟 (4,5 Sterne)

ProContra
✅ Hochwertiges und schickes Design❌ Software mit Werbung und unnötigen/nervigen Benachrichtigungen
✅ Sehr gutes Display❌ Kein eSIM-Support
✅ Überragende Akkulaufzeit und 90-Watt-Netzteil im Lieferumfang❌ Frontkamera
✅ Exzellente Performance
✅ Langer Update-Support
✅ Ordentliche Kameras
✅ Vibrationsmotor, IP68, Fingerabdrucksensor, Wi-Fi 7, Bluetooth 6

Wir bedanken uns bei Xiaomi Deutschland für die freundliche Bereitstellung des Xiaomi POCO F7.

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Alternativen

Xiaomi POCO X7 ProXiaomi 14THONOR 400 Pro
160,75 x 75,24 x 8,29 mm160,5 x 75,1 x 7,8 mm160,8 x 76,1 x 8,1 mm
6,67 Zoll – OLED – 2.712 x 1.220 – 120 Hz6,67 Zoll – AMOLED – 120 Hz – 2.712 x 1.220 Pixel6,7 Zoll – OLED – 120 Hz – 2.800 x 1.280 Pixel
MediaTek Dimensity 8400 UltraMediatek Dimensity 8300 UltraQualcomm Snapdragon 8 Gen 3
6.000 mAh
90-Watt-Fast-Charging
5.000 mAh
67 Watt Fast-Charging
5.300 mAh
100 Watt Fast-Charging
50 Megapixel Hauptkamera
8 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera
50 Megapixel Hauptkamera
12 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera
50 Megapixel Telekamera – 2x optisch
32 Megapixel Frontkamera
200 Megapixel Hauptkamera
12 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera
50 Megapixel Telekamera – 3x optisch
50 Megapixel Frontkamera
250 Euro (Stand September 2025) *350 Euro (Stand September 2025) *560 Euro (Stand September 2025) *
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