HONOR Magic6 Pro Test: Lohnt es sich noch Ende 2024?

HONOR Magic6 Pro Test
© Tech-Zentrum

Erst kürzlich wurde mit dem Magic7 Pro der Nachfolger des HONOR Magic6 Pro offiziell in China vorgestellt. Für den europäischen Markt erwarten wir das Smartphone Anfang nächsten Jahres – eventuell schon zum MWC 2025 in Barcelona. Daher stellt sich nun die Frage, ob sich das Magic6 Pro überhaupt noch lohnt oder ob Du nicht lieber noch ein paar Monate auf den Nachfolger warten solltest. Rein auf dem Datenblatt gibt es nur sehr wenige Unterschiede und der aktuelle Preis von etwa 800 Euro macht das Smartphone zu einem echt interessanten Deal. Aber kann es auch im Alltag überzeugen? Das und noch vieles mehr erfährst Du in diesem HONOR Magic6 Pro Langzeittest auf Tech-Zentrum. Viel Spaß!

Technische Daten des HONOR Magic6 Pro

Abmessungen162,5 x 75,8 x 8,9 Millimeter
GewichtMagic6 Pro aus Glas: 229 Gramm
Magic6 Pro aus Kunstleder: 225 Gramm
FarbenBlack, Epi Green
Display6,8 Zoll – OLED – FHD+ 2.800 x 1.280 – 120 Hertz
SoftwareMagicOS 8.0 (basierend auf Android 14)
Prozessor & SpeicherQualcomm Snapdragon 8 Gen 3
12 GB + 512 GB
Akku5.600 mAh
80 Watt SuperCharge
66 Watt kabelloses SuperCharge
Kamera50 Megapixel Weitwinkel-Hauptkamera (f/1.4-f/2.0, OIS)
50 Megapixel Ultraweitwinkelkamera (f/2.0)
180 Megapixel Periskop-Telefotokamera (f/2.6, 2,5-fach optischer Zoom, OIS)
Frontkamera50 Megapixel Frontkamera (f/2.0) + 3D-Tiefenkamera
Preis1.299 Euro (UVP) – 800 Euro (Stand Dezember)

Unboxing & Lieferumfang

Die Verpackung des HONOR Magic6 Pro ist ziemlich schlicht gehalten – ein schwarzes Design mit nur wenig Text darauf. Trotzdem wirkt sie nicht billig oder lieblos, wie man es bei manchen Einsteiger-Smartphones oft erlebt. Das finde ich ganz angenehm, auch wenn sie optisch nichts Besonderes ist.

Die flache Verpackung lässt schon erahnen, dass kein Netzteil mitgeliefert wird – und genau so ist es leider auch. Der chinesische Hersteller packt lediglich das übliche Papierzeug, ein USB-C-Kabel, eine SIM-Nadel und die Garantiekarte dazu. Für ein Flaggschiff finde ich das echt enttäuschend. Immerhin gibt es ab Werk eine Displayschutzfolie, das ist zumindest ein kleiner Trost.

Design, Haptik & Verarbeitung – massiv & hochwertig

Mit Abmessungen von 162,5 x 75,8 x 8,9 Millimeter zählt das HONOR Magic6 Pro zweifelsohne zu den größten Smartphones auf dem Markt. Ich kann es in vielen Situationen nicht problemlos einhändig bedienen und für Fans kleiner Smartphones ist das Magic6 Pro definitiv nichts. Auch das Gewicht von 225 bzw. 229 Gramm lässt das Gerät meiner Meinung nach noch klobiger und massiver wirken. Ich hätte mir zwar gerne eine dünneres und leichteres Smartphone gewünscht, aber dass ist der Preis, den Du für den riesigen 5.600-mAh-Akku in Kauf nehmen musst.

Trotz der enormen Abmessungen liegt das HONOR Magic6 Pro sehr gut und ergonomisch in der Hand. Sowohl die Vorder- als auch Rückseite sind leicht zum Rahmen hin abgerundet, sodass kein scharfkantiges Gefühl in der Hand entsteht. Der Rahmen besteht aus Metall in Hochglanzoptik, was wunderschön aussieht und hochwertig ist. In der von mir getesteten grünen Farbe ist der Rahmen in Gold gefärbt, was sehr auffällig ist. Wer es dezenter mag, sollte zum schwarzen Modell greifen. Die Rückseite besteht je nach Version aus Glas bzw. Kunstleder.

Die Vorderseite ist zu allen vier Kanten hin leicht abgerundet, was für mich das Highlight am Design ist. Das lässt die Displayränder nicht nur optisch schlanker wirken, sondern macht auch das Wischen von den Seiten spürbar komfortabler. Zu guter Letzt möchte ich noch die Verarbeitungsqualität positiv hervorheben. Das Magic6 Pro macht einen sehr stabilen Eindruck und die Tasten sitzen bombenfest im Gehäuse.

Display – top Qualität

Das OLED-Display ist 6,8 Zoll groß und löst mit 2.800 x 1.280 Pixel schön scharf auf. Es verfügt über eine flüssige Bildwiederholrate von 120 Hertz. Je nach Anwendung schaltet der Bildschirm zwischen 1 und 120 Hertz um, was Strom spart.

Farben werden OLED-typisch intensiv, aber ausreichend realistisch wiedergegeben. Der Schwarzwert ist erwartungsgemäß hervorragend und auch der Weißwert ist super. Die Blickwinkelstabilität ist einfach nur klasse und deutlich besser als bei Samsung. Laut HONOR wird das Display bis zu 5.000 Nits hell, was ich schwer beurteilen kann, aber ich kann sagen, dass es sehr hell wird. Selbst draußen in der Sonne konnte ich Inhalte auf dem Bildschirm noch gut ablesen

Software – MagicOS 8.0

Als Software kommt das hauseigene MagicOS in Version 8.0 zum Einsatz. Das HONOR Magic6 Pro soll fünf Jahre lang mit Updates versorgt werden, was völlig in Ordnung geht. MagicOS hat optisch zwar relativ wenig mit Stock-Android zu tun, aber ist dennoch weitestgehend übersichtlich und mit einigen nützlichen Zusatzfunktionen ausgestattet. Mich erinnert MagicOS sehr stark an HUAWEIs EMUI bzw. Harmony OS, was sie aktuell sogar zu meiner liebsten Software macht. Ich gebe Dir mal einen kleinen Überblick:

Angefangen mit dem Sperrbildschirm, der sehr aufgeräumt wirkt und den Du ganz einfach individuell anpassen kannst. Auch das Always-On-Display ist schön übersichtlich und personalisierbar. Weiter geht’s mit dem Startbildschirm, den Du ebenfalls frei konfigurieren kannst. Es gibt etliche Widgets und der App-Drawer unterscheidet zwischen empfohlenen Apps – die Du häufig verwendest – und allen anderen Apps von A bis Z. Wischst Du auf dem Startbildschirm von links oben herunter, gelangst Du zur Benachrichtigungsleiste. Wischst Du hingegen von rechts oben herunter, kommt das Steuerfeld zum Vorschein, welches bei iOS als „Kontrollzentrum“ bezeichnet wird. Mir persönlich gefällt sehr gut, dass die Benachrichtigungsleiste und das Steuerfeld getrennt sind, da es somit viel aufgeräumter wirkt.

Zu den weiteren Highlights zählen die wunderschönen Animationen, die bei kaum einem anderen Smartphone so schön flüssig wiedergegeben werden. Auch die Einstellungen-App und Galerie-App gefallen mir optisch extrem gut. Einen Kritikpunkt habe ich allerdings. Auf dem Sperrbildschirm kannst Du leider nicht auf das Steuerfeld zugreifen, was meiner Meinung völlig unlogisch ist. Wenn ich das Smartphone beispielsweise in den Flugmodus versetzen möchte, muss ich es erst entsperren, anschließend von rechts oben herunter wischen und erst dann kann ich den Flugmodus aktivieren.

Performance – pfeilschnell & flüssig

Unter der Haube kommt der letztjährige Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 zum Einsatz, der im stromsparenden 4 Nanometer-Verfahren gefertigt wurde. Zum Vergleich: Der neue Snapdragon 8 Elite wurde sogar im 3-Nanometer-Verfahren gefertigt. Mit dazu gibt es 12 GB RAM und 512 GB Flash-Speicher, den Du nicht via MicroSD-Karte erweitern kannst. Ich persönlich finde es schade, dass es nur eine Speicherversion gibt, denn vermutlich nur die wenigsten benötigen 512 GB. Eine Variante mit 128 GB oder 256 GB Speicher wäre vermutlich für die meisten Nutzer die sinnvollere Wahl – nicht nur praktischer, sondern auch preislich attraktiver.

Die alltägliche Performance ist hervorragend. Der Prozessor hat genügend Leistung, um Apps schnell zu öffnen und Ladezeiten so gering wie möglich zu halten. Mir gefällt vor allem, wie schön flüssig und konstant das System läuft. Ruckler und Verzögerungen sind hier fehl am Platz. Auch mit größeren Apps oder Spielen hat das Magic6 Pro keinerlei Probleme. Während meiner Nutzung ist es auch nie unangenehm warm geworden.

Akku – hält ewig

Der 5.600-mAh-Akku hält sehr lange und bringt mich locker durch zwei Tage. Am Ende des Tages hatte ich bei Bildschirmzeit von 3,5 bis 5 Stunden noch mindestens 45 Prozent und maximal 62 Prozent Akku übrig, was einfach nur überragend ist. Selbst Heavy-User dürften das Magic6 Pro an einem Tag nicht leerbekommen. Ich habe dieses Jahr kein anderes Flaggschiff mit solch einer guten Akkulaufzeit getestet. Hut ab HONOR!

Falls der Akku dann doch einmal leer gehen sollte, kannst Du ihn ziemlich schnell in etwa 45 Minuten mit bis zu 80 Watt wieder aufladen. Das passende Netzteil musst Du allerdings separat kaufen, da es leider nicht im Lieferumfang beiliegt.

Kamera – (fast) keine Schwächen

Auf der Rückseite sitzt ein Triple-Kamera-Setup, welches in einem recht großen Kamerabump Platz findet. Es ist folgendermaßen aufgestellt:

  • 50 Megapixel Weitwinkel-Hauptkamera
  • 50 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera
  • 180 Megapixel Periskop-Telefotokamera mit 2,5x optischem Zoom

Angefangen mit der Hauptkamera, die im Großen und Ganzen sehr gute Aufnahmen macht. Der Dynamikumfang ist hoch, Farben werden meist realistisch wiedergegeben und es bleiben viele Details erhalten. Für meinen Geschmack schärft HONOR etwas zu sehr künstlich nach, aber das hält sich noch in Grenzen. Die variable Blende mag für viele eher eine Spielerei sein, aber bei Nahaufnahmen macht sie durchaus Sinn – das Bokeh sieht schön natürlich aus. Auch mit den Lowlight-Aufnahmen bin ich sehr zufrieden. Sie werden schön scharf und hell. Lediglich der Weißabgleich ist mir teilweise zu warm.

Die Ultraweitwinkel-Kamera ist sehr weitwinklig, wodurch Du einiges einfangen kannst. Qualitativ kann sie zwar nicht mit der Hauptkamera mithalten, da die Aufnahmen unschärfer und teilweise rauschig wirken, aber das ist bei vielen Konkurrenten auch nicht besser. Farben werden ausreichend realistisch wiedergegeben und auch bei Lowlight ist sie noch durchaus zu gebrauchen.

Zoomaufnahmen können vor allem bei 2,5-facher Vergrößerung auf ganzer Linie überzeugen – sowohl bei guten als auch schlechten Lichtbedingungen. Ab 10-facher Vergrößerung ist die Kamera allerdings nicht mehr so wirklich zu gebrauchen. Hier bieten beispielsweise das Google Pixel 9 Pro, Samsung Galaxy S24 Ultra oder Vivo X100 Pro mehr.

Bitte beachte, dass die folgenden Testbilder des HONOR Magic6 Pro aus Speicher- und Ladezeitgründen komprimiert wurden:

Die Video- und Selfie-Qualität empfinde ich als durchschnittlich. Bei 4K-Aufnahmen wirken die Farben teils zu übersättigt und Details gehen – vor allem bei Lowlight – schnell verloren. Selfies sind grundsolide, aber Gesichtsfarben werden für meinen Geschmack etwas zu weich gezeichnet.

Sonstiges – Fingerabdrucksensor, Vibrationsmotor & Lautsprecher

Du kannst das HONOR Magic6 Pro sowohl mit Deinem Fingerabdruck als auch Deinem Gesicht entsperren. Zwar bieten nahezu alle Android-Smartphones eine Gesichtserkennung, aber nur die wenigsten bieten eine 3D-Gesichtserkennung. Ähnlich wie bei den iPhones funktioniert diese Gesichtserkennung mithilfe von Infrarot-Sensoren auch bei Nacht und ist deutlich sicherer als bei der Konkurrenz. Zudem arbeitet sie im Magic6 Pro stets zuverlässig und schnell. Für mich ein wahrer Gamechanger. Der Fingerabdrucksensor sitzt unter dem Display und arbeitet ebenfalls schnell und zuverlässig. Für meinen Geschmack sitzt er allerdings zu weit unten.

Der verbaute Vibrationsmotor sorgt für sehr kurze und präzise Vibrationen. Er fühlt sich sehr hochwertig an und klingt keineswegs nervig. Zu guter Letzt möchte ich noch auf die Stereo-Lautsprecher zu sprechen kommen. Diese werden sehr laut und liefern einen kräftigen Klang.

Fazit zum HONOR Magic6 Pro

Abschließend kann ich sagen, dass das HONOR Magic6 Pro nach wie vor ein sehr gutes Flaggschiff-Smartphone mit keinen schwerwiegenden Schwächen ist. Es ist zwar etwas klobig, die Videos könnten noch besser sein und es liegt kein Netzteil im Lieferumfang bei, aber die Vorteile überwiegen. Das helle 120-Hertz-OLED-Display, die lange Akkulaufzeit, die starke Performance, die zuverlässigen Entsperrmöglichkeiten und die gute Kamera machen das HONOR Magic6 Pro auch Ende 2024 noch zu einer hervorragenden Wahl. Für den aktuellen Preis von 800 Euro kann ich es auf ganzer Linie weiterempfehlen.

Wenn Du mit dem Gedanken spielst, noch auf das HONOR Magic7 Pro zu warten, dann würde ich es entweder jetzt günstig importieren lassen oder einfach zum Magic6 Pro greifen. Die Unterschiede halten sich auf dem Papier stark in Grenzen. Wie es dann wirklich im Alltag aussieht, werden kommende Testberichte zeigen.

Tech-Zentrum Gesamtbewertung: ⭐⭐⭐⭐🌟 (4,5 Sterne)

ProContra
✅ Wunderschönes & hochwertiges Design❌ Kein Netzteil im Lieferumfang
✅ Lange Akkulaufzeit & schnelle Performance❌ Videos könnten besser sein
✅ Helles OLED-Display❌ (Dick, schwer & groß)
✅ Gute Kameras
✅ 3D-Gesichtserkennung, guter Fingerabdrucksensor & tolle Lautsprecher

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